Steuern

Links und eigene Überlegungen zu Energiewende und dem Umfeld
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Steuern

Ungelesener Beitrag von admin » 12.07.2019, 17:53

Aus WIKIPEDIA :
Als Steuer wird eine Geldleistung ohne Anspruch auf individuelle Gegenleistung bezeichnet, die ein öffentlich-rechtliches Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen Personen auferlegt, die einen steuerlichen Tatbestand verwirklichen, wobei die Erzielung von Einnahmen wenigstens Nebenzweck sein sollte (Legaldefinition nach § 3 Abgabenordnung

der deutschen Abgabenordnung). Damit sind Steuern öffentlich-rechtliche Abgaben, deren Aufkommen nicht zweckgebunden ist und die zur Deckung des allgemeinen Finanzbedarfs alle zahlen müssen, die den Tatbestand der Steuerpflicht erfüllen. Gebühren und Beiträge werden hingegen aufgabenbezogen und zweckgebunden verwendet.

Die steuerliche Abgabe wird dem Zahlungspflichtigen ohne Rücksicht auf seinen möglicherweise entgegenstehenden Willen auferlegt.
Kaum jemand nimmt diese Tatsache so richtig zur Kenntnis. Steuern fließen also egal woher sie kommen "in einen großen Topf" und dort ist ihre ursprüngliche Herkunft gründlich versteckt. Dennoch kann jeder seine Überlegungen anstellen wie Steuern zu Subventionen werden um auf wundersame Weise durchaus auch dort zu landen, wo sozusagen die „Quelle“ in geradezu perverser Manier abgeschöpft wird. Neben den Links, die besser als ich das je bewerkstelligen könnte die Fakten darstellen, werde ich versuchen meine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Kernthema, was nimmt sich der Staat aus allem was „energetisch“ erwirtschaftet wird – zunächst im Umfeld des EEG, was fließt wie zurück und später was schöpft der Staat aus „fossilen und atomaren Quellen“ und was fließt da wie und wohin zurück. :roll:

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en Umsatzsteuer: Staat verdient an Ökostrom Milliarden

Ungelesener Beitrag von admin » 12.07.2019, 17:57

Berlin - Der Bund verdient an der Ökostromförderung durch das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) kräftig mit. Grund ist die Umsatzsteuer. Allein in diesem Jahr nimmt der Fiskus so fast eine Milliarde Euro ein. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine schriftliche Anfrage der Linken-Fraktion hervor, aus welcher die "Neue Osnabrücker Zeitung" zitiert. Demnach hat sich die Umsatzsteuer auf die EEG-Umlage für private Haushalte von 2003 bis 2012 auf 937 Millionen Euro mehr als verzehnfacht.
Quelle : Spiegel.de 06.09.2012
SPON hat geschrieben:Die Ökostromumlage bringt dem Staat allein in diesem Jahr (2012) fast eine Milliarde Euro an Umsatzsteuer. Das ergab eine Anfrage der Linken an die Bundesregierung. Die Summe hat sich seit 2003 mehr als verzehnfacht - zahlen müssen die Verbraucher.

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Steigende Umlage für Ökostrom: Der geschröpfte Verbraucher

Ungelesener Beitrag von admin » 12.07.2019, 18:13

Quelle : SPON Wirtschaft 10.10.2013

Auch nach einem Jahr nur "Schlimmverbesserung"
Die Ökostromumlage steigt auch 2014 kräftig - und mit ihr die Stromrechnung der kleinen Haushalte. Das müsste nicht so sein, wenn Politik und Unternehmen die Verbraucher nicht gleich mehrfach schröpfen würden.
Die Zusammenhänge in einer weiteren Studie : Studie für die Denkfabrik Agora Energiewende PDF-Download (startet automatisch)

Was auch ohne Studie klar wird, an der "Regelbarkeit" von fossilen oder atomaren Kraftwerken hat sich nicht das Geringste geändert. Die fahren unvermindert ihr "Rechteck" egal wie die Abnahmesituation tatsächlich aussieht. So wird der Überschuss und damit auch der "Preisverfall" (aus Sicht der Nutznießer) besonders dann gesteigert, wenn PV und WKA maximale Leistungen erbringen.

Die Frage ist nun schalte ich Kraftwerke ab, welche keinerlei Betriebsstoffe benötigen, null Umweltkosten (jetzt und auch später) verursachen oder lass ich einfach alles weiterlaufen, so als gäbe es die Erneuerbaren Energien nicht ? Sicher, die Gegner der EE wollten zunächst nicht an mehr als "maximal 4% EE" glauben - die inzwischen (jedenfalls für jene) "völlig überraschenden >20% sind", stören den schöne Monopolschlaf nun doch gewaltig. Nun muss der Staat "eingreifen" - also wir frei nach B. Brecht „Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.“

Doch wer sind - inzwischen waren - die größten Nutznießer neben den Kleinaktionären ? Einige Städte in NRW z.B. ergo wird es wieder keine "saubere Sache". Planung auf der ganzen Linie Fehlanzeige. Bleibt nur, was ca. 1,3 Millionen Bundesbürger nebst Familien schon getan haben - selbst Energie ernten oder in einer Genossenschaft dieses marode System quasi von unten aufrollen. Das einzige was um Wiederwahl besorgte Politiker verstehen, ist die Möglichkeit nicht wiedergewählt zu werden. Daran sollte ganz besonders eine gewisse H. Kraft denken, wer rechtzeitig umsteuert, kann aus bereits obsoleten Arbeitsplätzen neue und am Ende auch sinnvolle Arbeitsplätze kreieren. Wer glaubt weiterhin "mechanische Webstühle" fördern zu müssen, sollte sich schon mal auf seine Abwahl vorbereiten.

Wer das nicht nachvollziehen mag, der wird sich in naher Zukunft auf steigende Energiepreise einrichten müssen - Priese die steigen, nicht weil es EE gibt, sondern weil sie wegen Dummheit und mangelnder Planung nicht rechtzeitig in Massen zur Verfügung stehen.

Die Preise für NE (Nichterneuerbare Energien um endlich diesen Begriff als Gegenmodell einzuführen) steigen aus drei durchaus nachvollziehbaren Gründen - die Förderkosten steigen, weil bislang "profitable" Lagerstätten ausgebeutet werden müssen, weil die Nachfrage weltweit steigt, weil um die "Restmengen" schon jetzt Kriege mit ihren unabsehbaren Folgekosten stattfinden (auch wenn der jeweilige Kriegsgrund einen anderen Namen trägt).

Nochmal "NE" = "Nichterneuerbare Energien" :idea:

Man könnt dann womöglich leichter NEin sagen

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Das Märchen vom billigen Atomstrom - Sendung vom 09.11.2013

Ungelesener Beitrag von admin » 12.07.2019, 18:25

In der Sendung des „WDR“ „Quarks“ läuft gerade noch (wie lange tatsächlich noch ist mir nicht bekannt) der Film mit dem o.g. Titel. Untertitel bezeichnender Weise Was kostet der Strom aus Kernkraftwerken wirklich?“

Zwar kann jeder die verlinkten „FÖS-Papiere“ herunterladen und die teilweise recht umfangreichen Studien selbst lesen, aber entsprechend meiner Erfahrungen zu der „Informationsfreudigkeit“ von Mitmenschen, ist die folgende Zusammenfassung des „WDR-Quarks“ womöglich der „gangbare Weg“ sich die Informationen in kompakter Form zu verschaffen. Noch ist auch das o.g. Video „im Netz“ (bislang letzte Wiederholung am 13.11.2013 + 7 Kalendertage = 20.11.2013 letzter Tag im WEB).


Dank unserer sehr lobbylastigen Politiker, sind wir zwar alle Zwangsabonnenten der „öffentlich rechtlichen“, ein Mitspracherecht für die jährlich fälligen 215,76 € entsteht daraus leider nicht ! So „verschwinden“ auch besonders aufschlussreiche Dokumentationen aufs „Nimmerwiedersehen“ und das ist wörtlich gemeint. Denn auch eine Möglichkeit legal und mit Hilfe der Sender den jeweiligen „Stream“ aufzuzeichnen, gibt es nicht. Die Begründungen sind teilweise abenteuerlich, angesichts der jährlich aus unseren Taschen finanzierten Zwangsabgaben eigentlich unannehmbar.

Da gerade kritische Beiträge auch sehr schnell wieder „verschwinden“, habe ich diesen Beitrag komplett im Original übernommen. Hinzugefügt habe ich lediglich in mir besonders bemerkenswert erscheinenden Passagen das Herausstellen mittels „Fettdruck“. In einigen Bereichen habe ich den Originaltext etwas vom Original abweichend (Gliederung, Absätze) dargestellt. Sollte ich dabei Rechte verletzt haben, werde ich selbstverständlich den kompletten kopierten Text entfernen und durch eine eigene Zusammenfassung ersetzen. Doch, wenn auch was die Fakten angeht, identisch, wäre es doch ein eigenes Produkt, welches lediglich eine „Einzelmeinung“ darstellen würde. Hier also bis auf einen eventuellen Widerruf das Original :
Quelle : WDR Quarks Eine aktuelle Studie über die in den Atomsektor gepumpten staatlichen Gelder, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace erstellt hat, kommt zu dem Ergebnis:

Mit 203,7 Milliarden Euro wurde die Atomindustrie von 1950 bis heute gefördert. Das entspricht einem Betrag von 4,3 Cent pro Kilowattstunde. Ein immenser Betrag angesichts der tatsächlichen Kosten für die Produktion von Atomstrom für die Energiekonzerne. Alte, abgeschriebene Meiler wie Biblis zum Beispiel produzieren Strom für etwa zwei Cent pro Kilowattstunde.

Dass die deutsche Atomwirtschaft so stark von Fördergeldern profitiert, ist weitgehend unbekannt. Denn die Regierung hält sich mit Informationen darüber bedeckt. Ihre alle zwei Jahre erscheinenden Subventionsberichte weisen lediglich die Hilfen für die Landwirtschaft nach dem Tschernobyl-GAU in Höhe von 200 Millionen Euro als Subvention der Atomindustrie aus. Das liegt an dem sehr eng gefassten Subventionsbegriff, der diesen Berichten zugrunde liegt. Greenpeace und auch andere Studien gehen da wesentlich weiter. Sie erfassen direkte staatliche Finanzhilfen, Steuervergünstigungen und auch budgetunabhängige staatliche Regelungen für den Atomsektor.

Staatliche Forschung im Dienst der Atomindustrie

Heute auf dem Markt etablierte Technologien existieren auch deswegen, weil der Staat über Jahrzehnte nukleare Forschung finanziert hat.

Bund und Länder haben dafür von 1950 bis heute bereits über 60 Milliarden Euro ausgegeben: Einerseits für den Bau und Betrieb von Forschungsreaktoren und Nuklearanlagen, andererseits für deren Stilllegung, Rückbau und Endlagerung. Prominente Beispiele einer langen Liste von Projekten, die der Staat mitfinanziert hat und die zum Teil nur bedingt in Betrieb gingen, sind das

Hochtemperaturkernkraftwerk in Hamm-Uentrop,
das Kernkraftwerk Niederaichbach
oder die Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe.

Wie Steuergelder teilweise verschleudert wurden, zeigt sich besonders gut am Kernkraftwerk Kalkar. Der schnelle Brüter am Niederrhein ging aus sicherheitstechnischen und politischen Bedenken nie ans Netz.

Nach über 20 Jahren Bauzeit und der anschließenden Bereithaltung für einen eventuellen späteren Betrieb wurde das Projekt im Jahr 1991 komplett eingestellt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) beziffert die in den Sand gesetzten Gesamtkosten auf 3,6 Milliarden Euro.

Hohe Endlagerkosten

Auch die Endlagerung von alten, ausgedienten Brennstäben und anderem radioaktiven Müll wird mit hohen Beträgen vom deutschen Staat subventioniert. Die derzeit laufende Stilllegung des bereits in der DDR betriebenen Endlagers Morsleben schlägt mit voraussichtlichen Gesamtkosten von etwa 2,3 Milliarden Euro zu Buche. Die trägt der Steuerzahler fast allein. Dabei wären auch die großen, westdeutschen Energiekonzerne in der Verantwortung. Schließlich sind nach der Wende mehr Abfälle aus ihren Atomkraftwerken hineingekommen als zu DDR-Zeiten. Ein weiteres Beispiel: Die Rückholung des radioaktiven Mülls aus dem ehemaligen Salzbergwerk Asse kostet den Bund laut Experten insgesamt etwa 3,7 Milliarden Euro. Die von den Abfallverursachern gezahlten Müllgebühren in Höhe von 16,5 Millionen Euro decken da nicht einmal ein Prozent der Sanierungskosten.

Steuervorteile für die Atomkonzerne

Neben staatlichen Finanzhilfen haben die Energiekonzerne auch durch Steuervergünstigungen profitiert. So sind Atomkraftwerke verpflichtet, für Stilllegung und Rückbau ihrer Werke ein finanzielles Polster zu bilden. Diese sogenannten Rückstellungen der Energiekonzerne von aktuell knapp 28 Milliarden Euro müssen sie erst versteuern, wenn die Kosten anfallen. Außerdem können die Energiekonzerne diese Gelder selbst verwalten. Neben dem Zinsvorteil, der sich durch die Verschiebung von Steuerzahlungen in die Zukunft ergibt, können die Gelder dem ursprünglichen Zweck entfremdet auch für andere unternehmerische Zwecke verwendet werden, etwa, um die eigene Marktposition auszubauen. Den finanziellen Vorteil für die Atomkonzerne schätzen Experten bis heute auf über 68 Milliarden Euro.

Ein weiteres Bonbon für die Atomindustrie ist die Tatsache, dass Uran als Brennstoff für ihre Atomkraftwerke jahrzehntelang nicht besteuert wurde, andere Energieträger wie Erdgas und -öl dagegen schon. Erst 2006 wurde dieses Ungleichgewicht aufgehoben. Experten schätzen den geldwerten Vorteil bis heute auf über 44 Milliarden Euro.

Atomkonzerne profitieren von Emissionshandel

Zudem tragen auch staatliche Regelungen dazu bei, dass die vier großen Energiekonzerne ihre Marktmacht ausbauen können. So hat der 2005 eingeführte Emissionshandel mit CO2-Zertifikaten die Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen verteuert. Die Kosten wurden jedoch ausschließlich an die Endverbraucher weiter gegeben.

Von der Erhöhung des Strompreises haben vor allem die profitiert, die bei der Stromproduktion kein CO2 erzeugen und somit auch keine Kosten im Emissionshandel haben: die Atomkonzerne. Sie können dadurch bis heute Mehreinnahmen von geschätzten knapp 9 Milliarden Euro verbuchen.

Gesamtförderung bis heute – und in Zukunft

Alle Posten zusammen ergeben einen Gesamtförderungsbetrag der Atomindustrie von 1950 bis heute von über 200 Milliarden Euro. Und damit ist noch lange nicht Schluss.

In Zukunft greift der Staat und damit der Steuerzahler den Atomkonzernen noch einmal mit geschätzten 100 Milliarden Euro an Förderungsgeldern unter die Arme – die geplante Laufzeitverlängerung der schwarz-gelben Bundesregierung noch nicht mitberechnet.
Leider erscheinen weder die in jeder kWh rechnerisch enthaltenen 4.3 €Cent, noch die vergleichbaren, wenn auch im Einzelfall niedrigeren Subventionen für Strom aus Braun- bzw. Steinkohle nicht auf unseren Stromrechnungen. Dies würde als Summe die sog. "EEG-Umlage" doch politisch allzu stark "relativieren". Was dem meist wenig lernfreudigen Zeitgenossen ebenso entgeht, sind die Aussicht auf "Spätfolgen" dieser Technologien. Die aus gutem Grund in den Steuern verborgenen Kosten für Stromerzeugung werden noch sehr lange anfallen - auch, wenn diese Technologien außer Kosten absolut nichts mehr auf der "Habenseite" (also erzeugte kWh) beitragen werden.

Nicht zu reden von den kaum abschätzbaren Kosten die aus Lagerung der radioaktiven Abfälle (abgebrannte Brennelemente bis hin zu den beim "Rückbau" von Atomanlagen anfallenden Inventar).

Ebenfalls nicht enthalten sind "moderate fiktive" Beiträge zu einer nicht existierenden Haftpflichtversicherung. Die große Unbekannte ist der "maximal" entstehende Schaden, falls doch mal eines der so sicheren dt. AKW "fukushimiert". Egal wo in D oder EU eine solche Katastrophe passiert, sie würde faktisch betroffenen Regionen völlig voneinander trennen. Doch das "Szenario" könnte durchaus "Nummern größer" ausfallen. Daher wäre der einzig moralisch und „fiskalisch“ gangbare Weg, eine „fiktive“ Schadenshöhe (die nach allem was wir bisher wissen) „gedeckelt“ wäre. Dennoch könnte damit eine Mindesthaftpflicht für das Betreiben von AKW errechnet werden. Da der Staat letztendlich für „darüber liegende Kosten“ (im In- und Ausland !) aufkommen müsste, wäre ein staatlich kontrollierter Fond, der sowohl Haftungsbeiträge, als auch für den Rückbau erforderliche Gelder enthalten sollte, die annehmbarste Lösung.

Der sich dann ergebende kWh-Preis, wäre zwar immer noch nicht (nach oben) realistisch, würde aber auch den Dümmsten das Märchen vom „billigen Atomstrom“ als völlig unglaubwürdig erscheinen lassen. Leider ist diese schlichte Tatsache auch der Grund warum dies nicht geschehen wird. Zuviele Politiker aller „Farben“ haben sich da „parteiübergreifend“ im Sinn von „vor Schaden bewahren“ schuldig gemacht. Der anfängliche „Unkenntnis-Bonus“ ist inzwischen restlos verbraucht !

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Gut Versteckte Kosten

Ungelesener Beitrag von admin » 12.07.2019, 20:08

Seit 2013 sind nun 5 1/2 Jahre vergangen. Praktisch jedes Jahr seither werden Studien zu den "wahren Kosten" der NE (Nicht erneuerbaren Energien) veröffentlicht. Offensichtlich interessiert sich der "Wutbürger" wenig für die Realität. Hat man "ihm" doch schon erfolgreich eingeredet wer die "wahren Schuldigen" sind :(

Alles zu "kompliziert" - da gibt es :
  • externe Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden
  • externe Gesundheitskosten durch Luftverschmutzung
  • staatliche Förderungen
  • Landes- und Bundesfinanzhilfen
  • Steuervergünstigungen
  • Rückbaukosten für stillgelegte AKW
  • ungedeckte Lagerstätten- und Transportkosten für "abgebrannte Brennelemente"
  • "Ewigkeitskosten" aus dem Bergbau
  • "Ewigkeitskosten" für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle / Kraftwerkskomponenten
  • Kosten für Rekultivierung aufgelassener Braunkohletagebau
Darin sind weder die "eigentlichen Kosten" für die Tonne Kohle - speziell der importierten Steinkohle noch die Kosten Braunkohle bis Kraftwerk enthalten.

Nicht enthalten ist auch der erhebliche "Eigenbedarf" an Energie, ohne die es selbstverständlich auch keine "Stromerzeugung" gäbe.

Kosten pro kWh inkl. EEG-Umlage plus Zusatzkosten (0,098 + 0,084 + 0,010 = 0,192 €/ kWh) in 2017 - wobei noch längst nicht alle der oben aufgeführten Kosten tatsächlich auch enthalten sind :shock: :
.
2017.jpg
2017.jpg (65.01 KiB) 4402 mal betrachtet
Die deutsche Bundesregierung erteilt politischen Forderungen, wonach externe Folgekosten der konventionellen Energieträger stärker von den Verursachern getragen werden müssten, bislang eine Absage.

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Gut versteckte Kosten (2)

Ungelesener Beitrag von admin » 12.07.2019, 20:47

Lesestoff der das oben geschriebene detailliert erklärt und belegt :

Quelle : UBA (12.2017) "Daten und Fakten zu Braun- und Steinkohlen - Umweltbundesamt"

Quelle : FÖS (10|2016)"Abschätzung der Konventionelle-Energien-Umlage 2017 (PDF)"
heise.de hat geschrieben:Konventionelle Energieträger verursachen anderthalb mal höhere Kosten als erneuerbare Energien. Das geht aus einer Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hervor, die es im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy erstellt hat. Die versteckten Zusatzkosten für konventionelle Energieträger wie Kohle und Atom, die nicht auf den Strompreis umgelegt werden, betrügen rund 38 Milliarden Euro. Dem gegenüber summierten sich die EEG-Differenzkosten, die auf die Verbraucher umgelegt werden, 2017 voraussichtlich auf 24,5 Milliarden Euro.

Würden die Belastungen des Staatshaushalts sowie die externen Kosten durch konventionelle Energien nach dem EEG-Prinzip auf die Verbraucher verteilt und in der Stromrechnung ausgewiesen, läge eine derart errechnete Umlage für konventionelle Energien im Jahr 2017 bei bis zu 11,5 Cent pro kWh. Die Umlage aus dem erneuerbare Energiengesetz lag bei 6,35 Cent pro Kilowattstunde Strom.
Damit liegen die Kosten in 2017 "allein durch externen Kosten" um ca. 13.500.000 € höher.

Doch auch bei CO2 Einsparungsmöglichkeiten passiert deutlich weniger, als tatsächlich möglich :
greenpeace-energy.de hat geschrieben:17.11.2016 – Pressemitteilung
Deutschland könnte seine CO2-Emissionen im Stromsektor auf einen Schlag um ein Viertel reduzieren. Hierzu müsste der bestehende fossile Kraftwerkspark anders eingesetzt werden:

Um die Stromnachfrage zu decken, sollten Kraftwerke mit niedrigem CO2-Ausstoß den Vorzug erhalten vor Kraftwerken mit hohen CO2-Emissionen. Das ergibt eine aktuelle Studie, die das Öko-Institut im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy erstellt hat. Würden die Kraftwerke nach ihrer Treibhauswirkung sortiert Strom erzeugen, könnte sich der CO2-Ausstoß in Deutschland schon heute um rund 79 Mio. Tonnen pro Jahr verringern.

Dies hätte zwar etwas höhere Kosten für die Brennstoffe zur Folge, die aber deutlich unter den durchschnittlichen Klimakosten liegen. „Während sich die Bundesregierung nur mit Ach und Krach auf den Klimaschutzplan einigen konnte, lässt sie ein riesiges Einsparpotenzial ungenutzt: den bereits vorhandenen Kraftwerkspark“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy.
hier die Studie des Öko-Institut e.V.

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So wird weiter die "Kohle" verschwendet

Ungelesener Beitrag von admin » 12.07.2019, 21:18

Quelle : EUWID (27.06.2018) "Greenpeace: Braunkohleausstieg würde jährlich fast 28 Mrd. € sparen"
EUWID hat geschrieben:Durch einen schnellen Braunkohleausstieg in Deutschland ließen sich jährlich 27,9 Mrd. € für Schäden und Zusatzkosten vermeiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy. Für die Untersuchung haben die Experten des FÖS neben den Stromgestehungskosten auch die Kosten erfasst, die durch Klima- und Gesundheitsschäden sowie durch Subventionen und staatliche Vergünstigungen entstehen.

„Die Studie entlarvt die angeblich so billige Braunkohle als eine der teuersten Formen der Stromerzeugung überhaupt“, sagte Janne Andresen von Greenpeace Energy. „Ein möglichst schneller Abschied von der Braunkohleverstromung ist deshalb nicht nur unabdingbar, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Er ist auch ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft.“ Die Studie liefert Erkenntnisse für die Arbeit der von der Bundesregierung eingesetzten Kohlekommission. Das Gremium hat am 26. Juni 2018 seine Arbeit aufgenommen und soll bis Ende des Jahres einen Zeitpunkt für den Kohleausstieg festlegen.
Hier gleich noch die Berechnung : Quelle : FÖS (08.08.2018) "Raus aus der Braunkohle"

Zwar etwas älter, aber drastischer als mit dieser Zusammenfassung kann man diese Verschwendung nicht darstellen : Grafik zum Beitrag

Addiert man die Werte :
  • Milliarden für Strom 2012
  • 187.000.000 € Atomenergie
  • 177.000.000 € Steinkohle
  • 65.000.000 € Braunkohle
  • 54.000.000 € EE
  • 483.000.000 € (Summe 1 ... 4)
  • -54.000.000 € EE
  • 429.000.000 € (Summe 1 ... 3)
Aber anders als die Erneuerbaren werden konventionelle Energien vor allem durch Finanzhilfen und Steuervergünstigungen gefördert, die den Staatshaushalt belasten. Im Zeitraum von 1970 bis 2012 wurde erneuerbar erzeugter Strom mit durchschnittlich 3,4 Cent je Kilowattstunde gefördert. Braunkohlestrom profitierte von staatlichen Mitteln in Höhe von 1,3 Cent und Steinkohle von 3,3 Cent. Atomenergie weist mit 4,0 Cent je Kilowattstunde den höchsten Förderwert auf.

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So wird weiter "Kohle" verschwendet (2)

Ungelesener Beitrag von admin » 12.07.2019, 21:52

Doch damit ist es nicht getan. Was in dieser Berechnung fehlt, sind die gesamtwirtschaftlichen Folgekosten, die den Erzeugern nicht direkt zugeschrieben werden, und für die sie nicht aufkommen müssen. Das gilt für die Folgekosten der Endlagerung von Atommüll, Klimaschäden, Umweltverschmutzung oder nukleare Unfälle. "Im Gegensatz zu den erneuerbaren Energien werden wir die Folgekosten von Kohle- und Atomstrom auch noch Jahre nach dem Abschalten der Kraftwerke bezahlen müssen", ergänzt FÖS-Experte Meyer.
  • Milliarden für Strom 2015 (drei Jahre darauf)
  • 207.000.000 € Atomenergie
  • 192.000.000 € Steinkohle
  • 73.000.000 € Braunkohle
  • 1.000.000 € Erdgas
  • 125.000.000 € EE
  • 598.000.000 € (Summe 1 ... 5)
  • -125.000.000 € EE
  • 473.000.000 € (Summe 1 ... 4)
  • Im gesamten Zeitraum 1970-2016 wurde erneuerbar erzeugter Strom mit durchschnittlich 5,5 Ct/kWh gefördert.
  • Im gleichen Zeitraum profitierte Atomenergie von durchschnittlichen Förderungen von 4,1 Ct/kWh, Steinkohle von 3,3 Ct/kWh und Braunkohlestrom von umgerechnet 1,3 Ct/kWh.
  • 4,1 + 3,3 + 1,3 = 8,7 Ct/kWh
Aus : Quelle : FÖS (okt. 2017 "WAS STROM WIRKLICH KOSTET"

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