Was kostet die Energiewende ?

Was wird wie und warum kritisiert ?
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Was kostet die Energiewende ?

Ungelesener Beitrag von admin » 30.10.2019, 20:25

Gleich zu Beginn nochmal Yuval Noah Harari aus seinem Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" :
Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt.
Bei "Hänsel und Gretel" sind sich wohl alle einig, mit der o. Feststellung dürfte die Mehrheit noch ihre Probleme haben.

Dennoch "irgendwer" hat das "irgendwann" erfunden und inzwischen ist das in unserer kollektiven Vorstellungswelt so eindrücklich vorhanden, als wären all diese Mythen real wie die Natur = "alles, was an organischen und anorganischen Erscheinungen ohne Zutun des Menschen existiert oder sich entwickelt".

Alle Versuche "Geld" über Mathematik und pseudophysikalische Vorgänge (die von sehr klugen Menschen "dazuerfunden" wurden) können nicht darüber hinwegtäuschen, diese geniale Erfindung ist dennoch irreal - unwirklich, nicht wirklich, nicht der Wirklichkeit angehörend oder mit ihr in Zusammenhang stehend.

Beim Geld hat sich die menschliche Fantasie ähnlich "ausgetobt" wie bei den anderen o.g. Mythen. Völlig unabhängig von dessen "Nichtexistenz" kommt niemand in unserer "intersubjektiven Wirklichkeit" ohne diese geniale Hilfsmittel aus. Nochmal Harari :
Yuval Noah Harari hat geschrieben:In einer Tauschwirtschaft müssen Sie und der Schuhmacher jeden Tag den relativen Wert von Dutzenden Waren ermitteln. Wenn in Ihrer Stadt 100 Waren gehandelt werden, müssen Käufer und Verkäufer 4.950 verschiedene Wechselkurse kennen. Und wenn 1.000 Waren gehandelt werden, wären dies schon 499.500 Wechselkurse ! Wie sollen Sie da den Überblick bewahren ?
Richtig schwierig wird es allerdings, wenn "Geld arbeiten soll".

Um dieses "Wunder" zu bewirken haben wieder Menschen "Zinsen" erfunden. Wer seinen menschlichen Sklaven verleiht, wollte für dessen Leistung "entlohnt" werden. Das Menschen überhaupt unfrei sein können, gehört zur Rubrik "Menschenrechte" auch so eine vielgestaltige und meist unlogische, sich permanent widersprechende menschliche Erfindung.

OK jemand leiht sich also einen Sklaven aus und der arbeitet nun gleich für zwei "Herren". Weil dieser Sklave nun für den anderen Herren irgendwelche Arbeiten verrichtet, erwartet der Besitzer pro Stunde / Tag pro "Zeiteinheit" eine bestimmte Menge Geld - ganz wie bei jedem anderen Tauschobjekt. Wenn diese Arbeit in fremden Diensten also einen Geldwert hat, kann man in dieser Logik auch Geld für Arbeit tauschen. Wer viel Geld hat, leiht gleich nur noch Geld aus.

Doch was würde das dem Verleiher nutzen, wenn er "am Ende des Tages" einfach nur sein zuvor ausgeliehenes Geld wiederbekommt ? Das ist der Haken - für Geld ausleihen muss mehr Geld (als die geliehene Summe) "zurückkommen". Und schon war der Zins erfunden. War doch überhaupt nicht kompliziert - oder ?

Inzwischen muss Geld schon lange nichtmehr eine "greifbare Gestalt" haben (Scheine und Münzen) es genügt, wenn auf einem "Konto" (von ital. conto, „Rechnung“, aus lat. computus, „Berechnung“) eine bestimmte Summe eingetragen ist. Dort kann das Geld dann für den Besitzer "arbeiten". Sprich sich über den vereinbarten Zinssatz vermehren. Solange man diese Zinsen einfach dem Konto "gutschreiben" lässt, vergrößert sich die anfänglich hinterlegte Summe = Kapital.

Klar, damit werden nun Zinsen für diese Summe fällig - nennt sich "Zinseszins". Jetzt ist der Punkt erreicht, ab dem sich die Geldmenge getreu der Mathematik folgend exponentiell vergrößert. Wunderbar ! Leider hat das einen Haken, geschieht das ohne irgendwelche Vermehrung von Gütern / Dienstleistungen - also reale Veränderungen - sinkt mit der Geldmengenvergrößerung leider dessen Kaufkraft.

Es gibt zwei Methoden dieses Aufblähen (lat. inflatio) "Inflation" rechtzeitig zu stoppen. Eine davon ist den jeweiligen Zins zu "entnehmen" und etwas dafür zu kaufen oder gleich den kompletten Betrag in Dienstleistung oder reale Dinge "umzutauschen. Leider ist damit das Geld nicht "aus der Welt". Das gelingt nur dann, wenn man es von Zeit zu Zeit für ungültig erklärt. Etwas, was bislang immer wieder passiert ist. Oder wie beim US$ der "inflationsbereinigt" ein ganz "anderer Dollar" ist...

Warum diese "Epistel" - es ist klug, rechtzeitig mit Geld "Dinge zu bewegen". Damit kann Geld quasi "materialisieren".

Irgendwie scheint das schon lange nichtmehr zu gelingen : dahat sich etwas "angesammelt" eine "unvorstellbare Menge Geld" klar doch, wie soll man sich etwas vorstellen, was überhaupt nicht real "existiert ? Nun ja "the total amount of money in the world is $84 trillion" Hier gibt es eine schöne Grafik Leider muss das übersetzt werden :

84 trillion entspricht 1.000.0003 (dritte Potenz von einer Million) oder gleich 1 x 1018 - SI Vorsatz = "Exa" (E)

in ganzer Länge 84.000.000.000.000.000.000 $

davon "zirkulieren" als "phisical mony" (Bargeld aller Art und Geld auf bestimmten Konten) im Wert von 31.000.000.000.000.000.000 $ - US$ im "Umlauf" 1.500.000.000.000.000.000 $

Der Gesamtmarktwert öffentlich gehandelter Aktien an Börsen auf der ganzen Welt beträgt 66.800.000.000.000.000.000 $

Wer auf Gold = Geld setzt, wird enttäuscht sein - alle Gold das gegenwärtig als Metall tatsächlich existiert, stellt mit den ca. 171.300 t einen "gegenwärtigen Handelswert" von gerade einmal 8.200.000.000.000.000.000 $ was eine sog. "Golddeckung" völlig illusorisch erscheinen lässt.

Inzwischen versuchen "gewisse Menschen" die ungezügelte Vermehrung von Geld, wenigstens über den "Ruhezins" zu drosseln. Gleichzeitig soll eine gewisse "Inflationsrate" durch Geldmengenvergrößerung die Kaufkraft zu "normalisieren". Da Geld an keinerlei Physik gebunden ist, gibt es keinerlei "natürliche" Begrenzungen des Wachstums. Bei genauer Betrachtung, ist es nicht unklug, wenigstens einen Teil des "angesparten Geldes" (was gewiss nicht jeden betrifft) in reale Dinge die zugleich nützlich sind, zu wandeln.

Das könnte besonders vernünftig sein, wenn sich womöglich die Menschheit eine Umwelt damit gestaltet, die weiter lebenswert ist oder ganz extrem wenigstens das Überleben ermöglicht. In dem "Wirrwarr" das in Sachen Geld und Kosten in den meisten Köpfen recht unklar herumgeistert, scheint der Glaube vorzuherrschen, man könne "ungestraft" in einer endlichen Welt - sehr endliche Rohstoffe - zu jedem Zeitpunkt einfach kaufen - auch wenn diese im Unterschied zum "Geld" nur ständig weniger werden, wenn man sie "aufbraucht".

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Ungelesener Beitrag von admin » 30.10.2019, 20:58

Das kann keiner so ganz genau sagen, aber Fraunhofer ISE hat Anfang November 2015 diese Studie erarbeitet : "WAS KOSTET DIE ENERGIEWENDE? Wege zur Transformation des deutschen Energiesystems bis 2050"

Gleich auf Seite 5 zeigen vier Balkengrafiken um was es geht. 2015 kannte man zwar die CO2 Problematik schon, aber in 2019 zeigt sich (wenn auch nicht jeder das wahrhaben möchte) wie dringend es erforderlich wäre, endlich das reichlich vorhandene Geld in eine Überlebensstrategie sinnvoll anzulegen.

Oder falls wunderbarer Weise uns keine selbstverursachte Klimakatastrophe in nur einer Dekade droht, spätestens unseren Urenkeln (da bin ich sehr großzügig) nach und nach die wunderbaren fossilen Brennstoffe zuerst unerschwinglich teuer und dann nach und nach ganz ausgehen werden. Energie ist für unsere Gesellschaftsform die bis in ca. 64 Jahren aus um die 15 Milliarden Menschen bestehen wird (bei 1,1% Wachstum per anno) längst überlebenswichtig geworden.

Leider zeigt sich, das Eine ist ohne gleichzeitige Zerstörung der Umwelt nicht machbar. Selbst den üblichen Ignoranten müsste auffallen, man kann zwar jährlich mehrere km3 RÖE verbrennen, aber das dies ohne "Nebenwirkungen" bleibt, sollte auch den üblichen Vollhorsten vermittelbar sein.

Nun meine persönlichen Befürchtungen - also für meine höchst wichtige Person - hält sich in Grenzen. Die "Gnade der gut überlegten Geburt" (also nicht vor 1945) bedeutet eine statistischen Restlaufzeit von ca. 10 Jahren ab Heute. In 2030 mit dann 85 muss ich mir keine allzugroßen Gedanken mehr über die "Zeit danach" machen. Bis dahin spätestens dürfte klar sein ob sich Homo sapiens endgültig auf seiner " Suicide Mission" befindet :(

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