trübe Aussichten

Our Finite World - pessimistische Betrachtungen
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trübe Aussichten

Ungelesener Beitrag von admin » 07.08.2019, 20:56

Will man etwas verstehen, muss man Zusammenhänge erkennen.

Wo leben wir - wenn auch in sehr, sehr unterschiedlichen Verhältnissen ?

Zweifellos in einer sehr "endlichen" Welt !

Alles, auch alles was "uns" unendlich verfügbar scheint, ist sehr endlich. Das "wir", ganz wie Eintagsfliegen kaum über unser eigenes Lebensende hinaus denken können, macht alles so schwierig. Bei aller menschlichen Entwicklung fehlt ein "zwingender" Sinn für das erhalten von Zuständen, welche allen ein Überleben auch "nach uns" diktiert. Intellektuell mag es ja erfassbar sein, aber es gibt keinen "Sinn" dafür, der wenigstens ähnlich anderer aus unserer "tierischen Vergangenheit" vorhandenen "instinktiven Verhaltensweisen", uns nachhaltig zu einer "Arterhaltung" zwingt.

Sind die gerade sichtbaren Bedingungen positiv, verhält sich unserer Vermehrungsinstinkt ganz so, als sein unser "Habitat" grenzenlos. Nichts hindert uns an Massenvermehrung. Obwohl wir uns selbst zum "Homo sapiens" deklariert haben, nützen wir zweifellos vorhandene analytische Fähigkeiten eben nicht zu diesen grundsätzlichen Fragen. "Wir" ignorieren alle intellektuell erkennbaren "unbequemen" Zusammenhänge und sind inzwischen bei ~7,3 Milliarden menschlichen Erdbewohnern angelangt. Durch verhängnisvolle Zusammenhänge werden "wir" innerhalb eines "knappen Menschenalters" in ungefähr 64 Jahren von heute an eine weitere Verdoppelung auf dann ~14 Milliarden Menschen "erleben" (jedenfalls all jene, die derzeit geboren werden und auf der "Sonnenseite" leben).

Es gibt erstaunliche Verdrängungsszenarien, welche die Problematik einer solchen Entwicklung in Abrede stellen wollen. Leider hilft das nichts gegen mathematische Zusammenhänge. Die Entwicklung des Homo Sapiens über Jahrtausende hinweg auf relativ kleiner Basis - immer vom Aussterben durch "äußere" Einflüsse bedroht - hat eine derart breite "Basis" geschaffen, welche sich (vorher kaum merklich) in exponentieller Rate vermehrt. Derzeit mit einer jährlichen "Zuwachsrate" von (je nach Denkschule) 1,1 bis 1,3 %, was ja erst mal völlig harmlos scheint. Übrigens "Netto" ~1,2 %.

"Netto" meint, alle Todesfälle - gleichgültig ob nun "natürlich" oder "anders" - sind schon eingerechnet. Nach einer sehr einfachen, auch für in Mathematik eher ungeübten Mitmenschen nachvollziehbaren Formel, kann alles was "exponentiell" verläuft, daraufhin untersucht werden, wann die nächste Verdoppelung des "Kapitals" zu erwarten ist. Das Phänomen des Zinseszins ist sicher bekannt, wenn auch nicht immer in aller Konsequenz verstanden. Ein Beispiel soll helfen :

Jemand hat 1.000 € zur Verfügung und möchte "das Geld arbeiten lassen" (nicht das dies funktioniert - Geld "arbeitet" nicht ! ). Früher (einiges hat sich inzwischen verändert) ging er zur Bank - Sparkasse - seines Vertrauens und erhielt die Zusage für einen jährliche vereinbarten Zinssatz. Banker wissen, das dies nicht für unbegrenzte Zeit funktionieren kann und legen eine "Laufzeit" fest. Menschen haben für exponentielle Verläufe keinerlei Sinn entwickelt und begrenzen in keiner Weise, was da "lawinenartig" anwächst. Wie gesagt, Banker wissen das und begrenzen die Laufzeit !

Nun tun wir so, als gäbe es keine Begrenzung der "Laufzeit" - was später bei dem Verständnis des Phänomen "Überbevölkerung" hilfreich sein wird.

Da mein begrenzter Bildungshorizont nur mit Hilfe von Herrn Albert A. Bartlett erweiterbar war, nutze ich dessen einfach Formel - gleichgültig wie viel Mathematik "dahinterstecken) mag. Immer, wenn ich wissen will, wann sich in einem exponentiellen Verlauf bei einem gegebenen "Zinssatz (Prozentsatz)" die erste Verdoppelung einstellen wird, einfach - immer - 70 durch den gegebenen Prozentsatz "dividieren" (teilen) und schon weiß jeder, wann diese Verdoppelung eintreten wird. Ein Taschenrechner kann hilfreich sein, längst nicht jeder vermag selbst diese recht einfache Rechenmethode erfolgreich "von Hand" zu bewältigen.

Nun ja, bei einem "Zinssatz" von 3,5% jährlich, ergibt 70 / 3,5 = 20 Jahre. Dabei ist es völlig gleichgültig ob nun aus 1.000 € - 2.000 € werden oder ob eine Bevölkerung von 50.000.000 (fünfzig Millionen) zu 100.000.000 "heranwachsen". Soll sich sozial dabei nichts negativ verändern, braucht es nur wenig Fantasie um zu begreifen - ALLES - Wohnungen - Straßen - Schulen - Arbeitsplätze und nicht zuletzt auch Friedhöfe müssen sich in dieser recht kurzen Zeit verdoppeln !

Was noch bei der wunderbaren Geldvermehrung eher bescheiden vorkommt, wir bei Bevölkerungsvermehrung zur Katastrophe. Da sind 3,5% langfristig eine eher tödlicher Effekt. Nun, aus den Erkenntnissen durchaus unterschiedlicher Quellen, kann - leider muss - man für sehr lange Zeit von einem jährlichen "Nettozuwachs" von 1,1% mindesten ausgehen.

Nun ja 70 / 1,1 = 63,63636363636364 (periodisch) also ~63,6 Jahre bis eine davon "betroffene" Bevölkerung sich mit all den o.g. Konsequenzen verdoppelt haben wird. Nicht vergessen damit ist die Erdbevölkerung gemeint ! Auch dann, wenn z.B. Europa gerade in einem unblutigen "Schrumpfungsprozess" begriffen, sich an die "Endlichkeit" des Habitats Erde anzupassen sucht.

Da "uns" das Bewusstsein für exponentielle Verläufe völlig fehlt ! - 1,2% = 58,3 Jahre - 1,3% = 53,8 Jahre und "lächerliche kleine" 2% = 35 Jahr bis zur nächsten Verdoppelung. Einige Gebiete dieser Welt "sorgen" durch teilweise noch größere Zuwachsraten für den weltweiten durchschnittlichen Nettozuwachs von ~1,1%

Noch eine Zahl - was bedeuten "Netto mehr" von 7,3 Milliarden Menschen ? Auch dazu ist keine höhere Mathematik erforderlich. 1% von 7.300.000.000 ist recht einfach - durch 100 teilen (einfach zwei Nullen wegnehmen 73.000.000 oder 73 Millionen "Nettoneubürger". Nun bei 0,1 % nochmal eine Null weniger macht dann 73.000.000 + 7.300.000 = 80.300.000 ~80 Millionen Nettoneubürger in jedem Jahr. Das entspricht ungefähr der derzeitigen Bevölkerung von Deutschland. Wollen - soll es denen allen so gut wie uns hier derzeit gehen - würde einfach jährlich ein gut funktionierendes Gemeinwesen wie Deutschland ZUSÄTZLICH erforderlich. In "arm" und völlig unterentwickelt funktioniert dies schon Heute. Einmal davon abgesehen, selbst in D soll es durchaus nicht wirklich paradiesisch zugehen...

Wer jetzt glaubt, "aus der Nummer kommen wir irgendwie schon raus", ist der lebende Beweis für das fehlenden "Gefühl" für diese leider unüberwindlichen mathematischen Zusammenhänge. Weit entfernt von "eugenischen Hintergedanken" - ein Lieblingsthema von Rassisten - es wird dramatisch für alle, die sich dem nicht entziehen können. Schon heute sterben in den selben Gebieten, wo sich der "Nettozuwachs" über 1,1% abspielt, Millionen jährlich, ohne das dies in dies den allgemeinen durchschnittlichen "Nettozuwachs" fühlbar verändert.

Leider sinken die Zuwachsraten nur dort, wo der weibliche Bevölkerungsanteil über genügend Bildung verfügt und selbst entscheiden kann / darf, wie viele Kinder sie dieser Welt zu "schenken" gedenken. Höchst unerfreulich, Staaten, welche sich eigentlich "gesundschrumpfen", entsteht ein Defizit, welches eng mit dem irren Gedanken des immerwährenden Wachstums verbunden ist. Zusätzlich haben Gebiete mit geringer Siedlungsgeschichte schon immer eine gewisse Sogwirkung auf Bevölkerungen ausgeübt, welche selbst durch das eigene völlig unkontrolliertes Bevölkerungswachstum unter erheblichen Druck geraden sind.

Die Reduzierung einer immer noch im wachsen begriffenen Weltbevölkerung, ist auch mathematisch womöglich noch schwieriger zu verstehen, als das exponentielle Wachstum für das "wir" schon kein wie immer geartetes "natürliches" Verständnis haben.

Jeder darf mal überlegen, welchen Effekt es hat, wenn ich jährlich eine bestimmte Summe von einem "Kapital" abziehe. Das ist relativ leicht zu verstehen die 1.000 € "verteile" ich auf 10 Jahre und kann so in jedem Jahr 100 € irgendwie "loswerden". Bei einer vergleichsweise bescheidenen Summe und gleichzeitigem positivem Zinssatz von 1,1% auf das "jeweilige Restkapital" verlängert das die Jahre mit der Entnahme von jeweils 100 € nur unerheblich.

Bei einer derzeitigen Weltbevölkerung von 7,3 Milliarden würde der jährliche Nettozuwachs "NULL" in etwa genau diese Zahl von 7,3 Milliarden auch weiterhin bedeuten. Auch wenn das bedeuten würde, diese Zahl von Menschen könnte dauerhaft "menschenwürdig" leben, kaum denkbar, das dies in einem Jahr zu schaffen wäre - eigentlich unmöglich, weil derzeit die Länder mit den hohen Nettozuwachsraten, wohl kaum innerhalb eines einzigen Jahres zu dieser nützlichen Einsicht kommen werden und ihr bisheriges "Fortpflanzungsverhalten" derart dramatisch verändern werden. Auch ohne die Gründe für ein solches Verhalten in allen Einzelheiten zu klären, es ist ein langwieriger Prozess und optimistische Schätzungen gehen von wenigsten drei Generationen in Folge aus, bis sich ein neues angepasstes Verhalten durchsetzt.

Selbst, wenn man eine dortige Generation mit nur durchschnittlich 40 Lebensjahren annimmt, wären das über 100 Jahre bis der "Nettozuwachs" bei Null angelangt ist. Weitere 100 Jahre mit zwar sinkendem jährlichem Nettozuwachs, aber mindestens einer weiteren Verdoppelung der Gesamtbevölkerung in diesem Zeitraum. Spätestens jetzt sollte es auch Optimisten klar sein, das geht keinesfalls "unblutig" über die "Weltbühne".

Wer sich derzeit die Weltkarte näher betrachtet, wird genau in den Gebieten mit hohen Zuwachsraten, jede Menge kriegerischer Auseinandersetzungen feststellen. Für mich eine direkte Folge von partieller Überbevölkerung. Kein Trost, das dies in anderen Weltgegenden bereits eine langjährige Gegenentwicklung hervorgerufen hat.
"Can you think of any problem in any area of human endeavor on any scale, from microscopic to global,whose long-term solution is in any demonstrable way aided, assisted, or advanced by further increases in population, locally, nationally, or globally?"
- Prof. Al Bartlett
(ins Deutsche übersetzt)
"Können Sie sich ein Problem in einem beliebigen Bereich menschlicher Bemühungen vorstellen, von mikroskopisch bis global, dessen langfristige Lösung auf nachweisliche Weise durch weitere Bevölkerungszuwächse auf lokaler, nationaler oder globaler Ebene unterstützt, unterstützt oder vorangetrieben wird?
MP3 zum Beitrag


Besonders nicht, im Hinblick auf die geradezu irrsinnige Plünderung aller Ressourcen auf diesem Planeten. Ein "weiter so" wird noch innerhalb einer "westlichen" Generationsfolge zur Katastrophe führen, bei weniger optimistischer Betrachtung - womöglich eher in dem Zeitraum den die "dritte / vierte Welt" als realistische "Generation" betrifft.

Das erscheint mir als "Rahmen" für weitere Betrachtungen eine gute Grundlage. Diese recht oberflächliche Betrachtung nimmt keineswegs zur Kenntnis, dass eine sehr inhomogene Weltbevölkerung,, derzeit alles daran setzt um möglichst schnell und gründlich die vorhandenen "fossilen" Ressourcen - ja - zu vernichten. Kein Anzeichen deutet daraufhin, wenigsten nur soviel zu verbraten, das auch künftige Generationen auskömmlich damit leben - überleben können. Wenn das schon die ganze negative Wahrheit wäre ! Durch geradezu systematischen Zerstörung aller Lebensgrundlagen, wird auch gleich vernichtet, was eventuelle klüger handelnde Nachkommen aus den "Resten" noch zum Überleben beziehen könnten.

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trübe Aussichten - aussichtslos

Ungelesener Beitrag von admin » 07.08.2019, 21:13

Was hat "uns" so verändert - oder war es schon immer aussichtslos ?

Nun ich habe da schlicht das "Geld" in Verdacht. Eine einerseits geniale Erfindung, hat auf Grund ihres völlig immateriellen Charakters zu eine völlig falschen Einschätzung aller realen Umstände geführt. Geld unterliegt keinen materiellen Begrenzungen.

Der anfängliche Versuch den Wert des Geldes über selten vorkommende Metalle u.ä. irgendwie festzulegen, hat niemals dessen inhärente Eigenschaft, davon völlig unabhängig und ausschließlich virtuell zu "existieren", auch nur im Geringsten beeinflussen können. Das Wesen des Geldes ist seine völlige Unabhängigkeit vom Materiellen.

Die zahlreichen "Vergleichstabellen" - nationale Währungen - beziehen sich immer auf rein virtuelle "Werte". Nicht daran ist "konkret". Durch komplexe mathematische Zusammenhänge hat Geld scheinbar eine berechenbare, quasi physische Eigenschaft.

Eine der bislang dümmsten Ideen, "sein Geld" arbeiten zu lassen, zeigt wie sehr Geld als materiell existent betrachtet wird. Einfach einen höchst komplexen Hintergrundprozess auf die einfache Formel "mein Geld lasse ich für mich arbeiten" zu simplifizieren, zeigt bei näherer Betrachtung wie wenig realistisch solche sehr weit verbreitete Vorstellungen sind.

Geld ist eine einzige fortwährende Reihe von "Spekulationen" - wer Google befragt wird dies erfahren :

Spe·ku·la·ti·o̱n
Substantiv [die]
1.
der Vorgang, dass man über etwas, das man nicht genau weiß, Überlegungen anstellt.

"Über den Ausgang der Verhandlungen lassen sich momentan bestenfalls Spekulationen anstellen."

Synonyme: Mutmaßung

2.
ein Geschäft, bei dem man auf Gewinne durch zukünftige Veränderungen von Preisen hofft.

"Die Spekulation mit Grundstücken/Aktien hat ihm viel Geld eingebracht."

Wie entlarvend. " über etwas, das man nicht genau weiß" erhofft man sich "Gewinne durch zukünftige Veränderungen von Preisen". Von irgendwelchen Grenzen "des Wachstums" ist da keine Rede. Die Geldmenge kann (innerhalb bekannter Zahlen - soviel Realismus muss sein) praktisch unendlich groß werden. Einzig der zugeschriebene Wert tendiert in die entgegengesetzte Richtung. Da gibt es keine "Obergrenze". Bei materiellen Dingen allerdings schon. Selbst die gigantische Menge von Sandkörnern ist real vorhanden und kann drüber hinaus nicht vermehrt werden - jedenfalls hier auf diesem Planeten.

Weil Realismus vor unangenehmen Begrenzungen nur so strotzt, ist uns eine grenzenlose virtuelle Welt um so vieles sympathischer. Das führt uns leider immer näher zum Abgrund. Keine Ahnung, wie viele Menschen derzeit ausschließlich mit "Geldgeschäften" vollauf beschäftigt sind, aus Nichts noch mehr Nichts schaffen, und dabei permanent auf der Sonnenseite des Lebens wenig karg ihr Dasein führen.

Nicht, das ich in der Illusion lebe, man könne ohne "Geld" in einer Welt von 7,3 Milliarden Menschen "wirtschaften", aber mit einer realistischen Vorstellung, wo der Platz von Geld sein müsste, kann ich mich schon eher anfreunden.

Zumindest humanistisch denkende Zeitgenossen finden menschliches Leben quasi unbezahlbar, finden es allerdings überhaupt nicht seltsam, menschliche Arbeit - nicht deren unterschiedliche Ausprägung - sondern effektiv gleichartige Tätigkeiten, höchst unterschiedlich zu "bewerten" - grob gesagt, wenn eine Frau einen Nagel in ein Brett einschlägt, ist das von geringerem Wert, als dies bei einem männlichen Kollegen der Fall ist. Wenn das gar eine schwarzen Frau irgendwo in Afrika tut, ist das nochmal um Klassen "weniger wert". Wie kaputt muss ein System sein, das auf solchen Theorien basiert.

Nun ja, in Afrika kostet der Lebensunterhalt ja soooviel weniger, flugs ist damit erklärt, warum einen exakt gleiche Tätigkeit höchst unterschiedlich bewertet wird. Diese Denkweise wiederum begründet sich in genauso abstrusen "Wirtschaftstheorien". Ganze sog. "Wissenschaftszweige" maßen sich selbst an, es handle sich beim "Wirtschaftsvoodoo" um eine exakte Wissenschaft, vergleichbar mit Physik und ähnlichem. Wen wunder es da noch, das wir uns mit schnellen Schritten einer Katastrophe nähern ?

Eine dieser "wissenschaftlichen Theorien" besagt, es sei erforderlich, die Produktion permanent "wachsen zu lassen". Ohne dies, funktioniere moderne Wirtschaft leider nicht. Alles muss permanent wachsen - nein, nicht nur irgendwie "linear", nein praktisch "natürlich" was exponentiell bedeutet. Wobei Bäume usw. "irgendwie" ein begrenztes Wachstum aufweisen. Nicht so, das "Wirtschaftswachstum" dort gibt es keinerlei Obergrenzen. Wirtschaftswachstum und Geld sind hier das Selbe. Beides längst virtuell und von der Realität abgekoppelt, kann immerwährend und sich dabei noch ständig steigernd wachsen.

Erstaunlich, so um 1800 herum haben unseligerweise einige geniale menschliche Erfindungen diesen Irrsinn möglich werden lassen. Sicher, einiges was Mensch so herausgefunden hat, hat ihn bis dahin schon zum "Primus" unter den Tieren gemacht. Ackerbau und Viehzucht - zahlreiche Erfindungen - die Welt abstrakt wahrzunehmen, all das waren die Grundlagen für den nächsten "Aufstieg". Erstmals wurde fossile Energie in bis dahin unbekanntem Umfang genutzt. Verglichen mit der geradezu lächerlichen Energie die Mensch selbst zu "produzieren" vermag (ein weiterer grundsätzlicher Irrtum - Energie lässt sich nicht "produzieren"), waren es nun Maschinen, die zunehmend die Produktion übernahmen. Irgendwer hat das mit sog. "Energiesklaven" aufgerechnet, welche inzwischen ein Vielfaches menschlicher Produktivität ersetzen.

Wäre Mensch mit einem Sinn für solche Vorgänge ausgestattet, hätte sich dessen Eigenproduktion nahtlos an die neuen Verhältnisse angepasst. Stattdessen und bar jeder Logik, aber mit viel "Gefühl", bei guter Ernährung und scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, wurde nun "Mensch" in bis dahin unbekanntem Maßstab reproduziert. Ständiges Wachstum der "Nettozuwachsrate Mensch" hat in wenigen Generationen zu eine bedrohlichen Überbevölkerung geführt. Völlig blödsinnig, für die heutige industrielle Produktion werden immer weniger Menschen benötigt. Hier laufen zwei Prozesse die sich gegenseitig negativ beeinflussen als unkontrollierbare Selbstläufer ab. Hygienischer und auch medizinischer Fortschritt haben, obschon höchst erfreulich für das Individuum, zu dem Wachstum gleich mindestens zweifach beigetragen. Natürliche Ursachen, die Kinder in großer Zahl weit vor dem Erreichen reproduktiver Fähigkeiten, umbrachten, sowie das Erreichen der vollen Zeitspanne von möglicher Gebärfähigkeit, bis zum Eintritt der Menopause, haben sich mindestens multiplikativ extrem nachteilig "für das Große Ganze" ausgewirkt.

Gefühl und Menschsein ist eine höchst erfreuliche menschliche Eigenschaft. Leider fehlt (uns) schlich die Fähigkeit sich rational an eine wandelnde Umwelt anzupassen. "Wir" schaffen es in unnachahmlicher Weise, uns NICHT anzupassen und als Krönung des Ganzen zerstören wir auch noch parallel dazu, nach und nach sämtliche Lebensgrundlagen. Das für mich Erstaunlichste dabei, wir erfinden permanent weitere völlig unlogische "Entschuldigungen" für unsere durchaus heilbare Unvernunft.

:idea: Nur ein konkretes Beispiel von total verschobener Weltsicht. 1950 gab es in dem uns nun allen bekannten "Syrien" 3,3 Millionen Einwohner. Dort gibt es augenscheinlich genügende Platz und Ressourcen "für ein paar mehr Syrer" das wurde sichtlich "falsch verstanden" nach den letzten Zahlen sind es wohl 23 Millionen. Ungefähr das siebenfache in 65 Jahren. Hätte sich beispielsweise Deutschland genauso fleißig vermehrt ~68,7 Millionen 1950, würde wir uns mit ~480 Millionen inzwischen sicher auch nach anderen Orten "umsehen". Nun 2016 gibt es auch in D ein paar mehr, 79,7 Millionen leben hier inzwischen. Ganz gewiss ist Deutschland kein Paradies, aber mit gleichzeitig mehr als 480 Millionen Einwohnern, hätte D sicher ein sehr großes Problem...

Leider ist ein vergleichbares Bevölkerungswachstum der gesamten Region (Nordafrika bis Türkei) zu beobachten. Wäre Produktivität (noch) von Menschen abhängig, müssten diese Staaten nun die Weltmarktführer sein. Selbst D hat bei genauer Betrachtung mehr Arbeitskräfte, als dies für eine moderne Produktion erforderlich ist. Das diese (noch) arbeitende Bevölkerung eine Staat am Leben erhält, ist wohl das größte aller Irrtümer. Ohne eine "Maschinensteuer", welche die aus menschlicher Arbeitskraft gewonnenen Steuern auch nur annähernd übersetzt - in Fakt "ersetzt", werden es zwangsläufig die Mittel, die eine (sozialen) Staat erst "möglich machen", immer mehr fehlen. Das "arbeitende Geld" zahlt leider nur einen Bruchteil der Steuern, welche man wie selbstverständlich von menschlichen Arbeitskräften erwartet. Damit ist immer weniger "Staat" zu machen.

Was steckt dahinter ? Gibt es womöglich Erklärungen welche diesen Knoten auflösen können ?

Mich hat da diese WEB-Seite "Our Finite World" und das Thema "Why We Have an Oversupply of Almost Everything (Oil, labor, capital, etc.)" sowohl "inspiriert", als auch meine eigenen Überlegungen bestätigt....

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