Blackout - Das Stromnetz ist ein See ?

Stromversorgung (in Deutschland)
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Blackout - Das Stromnetz ist ein See ?

Ungelesener Beitrag von admin » 08.07.2019, 09:30

Dieser laienhafte Vorstellung wird nicht sehr heftig widersprochen. Schließlich kommt am Ende dieser wunderbaren Geschichte "der Strom aus der Steckdose", kostet immer "zuviel" und "irgendwer" der ja dafür bezahlt wird, soll das richten.

Bei der "Verteilung" geht der Stromhandel von einer ganz großen "Kupferplatte" (statt des Sees) aus. "Irgendwer schiebt seinen Strom darein" und ohne Rücksicht auf "hinderliche Physik" kann man überall den Strom entnehmen, den man gerade bevorzugt - quasi "schrankenlos".

Strom hat so die unschätzbar geniale Form von Geld angenommen, das ja auch keinerlei Beschränkungen unterworfen ist. Geld wie dieser Strom ist beliebig vermehrbar. Ob das was für Geld, welches tatsächlich nur in unseren Köpfen "existiert" auch auf den elektrischen Strom der für viele einfach mal aus der Steckdose kommt, auch zutrifft ?

Dieses YouTube Video mit dem "bösen Titel" "Blackout - Wenn alles Dunkel wird..." von Martin Buchholz erzählt da etwas ganz anderes.
Martin Buchholz hat geschrieben:Der BLACKOUT ist das Schreckgespenst der Energiewende: Ein langandauernder und überregionaler Stromausfall wäre katastrophal, oder nicht? Aber wie kann es überhaupt dazu kommen?

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Blackout - TAB "Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag"

Ungelesener Beitrag von admin » 08.07.2019, 09:33

Es geht hier nicht um "glauben", sondern um Wissen. Dafür haben unsere Bundestagsmitglieder für "alle Fälle" das "Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)" eingerichtet.
TAB hat geschrieben: Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) ist eine selbstständige wissenschaftliche Einrichtung, die den Deutschen Bundestag und seine Ausschüsse in Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels berät.
Dort hat "man" sich offensichtlich auch "Gedanken" zu unserem Stromnetz gemacht und in 261 Seiten das Thema "beleuchtet" (solange noch Strom da war :oops: ). Der Titel des downloadbaren PDF "Was bei einem Blackout geschieht"

Niemand will das wirklich erleben. Da ist einfacher solche unangenehmen Gedanken zu verdrängen. Läuft unter der Rubrik "Panikmache" und man ist froh das ein gewisser Marc Elsberg das in seinem Roman "BLACKOUT - Morgen ist es zu spät" schön gruselig beschrieben hat - tröstlich "ist ja nur ein Roman".

Nur die "ZEIT" hat das "damals" (06.12.2012) zum Anlass für ihren dreiseitigen Artikel: Blackout: "Das wäre ein Riesenproblem" genommen.

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Blackout - Herbert Saurugg (Blackout-Experte)

Ungelesener Beitrag von admin » 08.07.2019, 09:36

Wer suchet der findet - ein Phänomen - noch ein Link zum Thema "Blackout" diesmal mit Herbert Saurugg dem Blackout-Experten auch da ein YouTube Video mit einem blackout vortrag lang herbert saurugg "lang" meint 46 Minuten. Zu Herbert Saurugg MSc Major im österreichischen Bundesheer findet sich Hier diese Vita:
bundesheer.at hat geschrieben:Herbert SAURUGG, MSc, Major, geboren 1974, war 15 Jahre Berufsoffizier im Bereich Führungsunterstützung sowie IKT-/militärische Sicherheit und ist seit 2012 beurlaubt. Nach der berufsbegleitenden Ausbildung zum Akademischen Sicherheitsexperten für IKT absolvierte er ein Masterstudium an der Hochschule für Management Budapest. Er ist Gründungsmitglied von Cyber Security Austria - Verein zur Förderung der Sicherheit Österreichs Strategischer Infrastruktur sowie Initiator der zivilgesellschaftlichen Initiative "Plötzlich Blackout!" - Vorbereitung auf einen europaweiten Stromausfall. Er beschäftigt sich mit systemischen Betrachtungen rund um die Themen "systemische Risiken, Kritische Infrastrukturen und Krisenmanagement".
Klingt alles nicht nach den "üblichen Panikmachern" für deren Bedenken man sich nicht wirklich interessieren muss...

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Blackout - Dipl.-Wirt.-Ing. Mathias Dalheimer Fraunhofer ITWM (1)

Ungelesener Beitrag von admin » 08.07.2019, 18:02

Profil Mathias Dalheimer Fraunhofer ITWM hat ebenfalls etwas zum "Blackout" beizusteuern.

"Mathias Dalheimer: Wie man einen Blackout verursacht" Dieser seit dem 30.12.2015 durch "media.ccc.de" gestellte Vortrag verlangt neben Geduld (Dauer 1:02:27) ein Minimum an Fachwissen. Wer sich das "antut" versteht warum ein "Blackout" absolut eine realistische Annahme ist, auf die man sich auf allen Ebenen besser vorbereiten sollte. Auch über die Stromnetzstruktur kann jeder der sich intensiv dafür interessiert jede Menge Zusammenhänge "mitnehmen".
Mathias Dalheimer hat geschrieben:Der steigende Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung und der zunehmende Handel mit Strom erhöht die Belastung der Stromnetze.

Welche Auswirkungen hat das auf die Netzstabilität? Wann kommen die Stromnetze an ihre Leistungsgrenze?

Wie kann ein gezielter Angriff auf das Europäische Verbundnetz aussehen?
Was müsste man tun, um einen Blackout zu verursachen? Und: Wie können wir unsere Stromnetze umbauen, damit das nicht passiert?
Die berechtigte Kritik - Mathias Dalheimer spricht von Folien, die leider häufig nicht im "Bild" sind, er wohl "danach" auch so gesehen und alle 74 Folien als PDF-Download zur Verfügung gestellt


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Blackout - Was tun, wenn der Strom ausfällt

Ungelesener Beitrag von admin » 11.07.2019, 19:25

Falls "es" dann doch mal passiert, hat das "Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe" kurz "bbk" auch einige Vorschläge unter "Blackout - Was tun, wenn der Strom ausfällt" bereit :
.
Checkliste.jpg

Wie lange allerdings auch das voll geladene Smartphone noch ein Netz findet :?:

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Blackout - durch Stromhandel ?

Ungelesener Beitrag von admin » 19.07.2019, 07:49

Offensichtlich "genügen" technische Probleme im Netz nicht. Wie schon von Mathias Dalheimer gemessen und berichtet, trägt der Handel erheblich zu den Ursachen für milde ausgedrückt "Netzschwankungen" bei.

Der verlinkte Artikel der FAZ vom 18.07.2019 "Deutsches Stromnetz : So will die Netzagentur weitere Chaostage verhindern"
FAZ Andreas Mihm hat geschrieben:Nach den die Sicherheit gefährdenden Schwankungen im deutschen Stromnetz nimmt die Bundesnetzagentur Händler und Netzbetreiber stärker in die Pflicht. Am Donnerstag präsentierte sie einen Maßnahmenkatalog, der schwerwiegende Unterdeckungen, wie sie im Juni an gleich drei Tagen vorgekommen waren, verhindern soll. Dazu gehören schärfere Strafen für Händler, die gegen Vorschriften verstoßen, schnellere Informationen und die Überarbeitung des Preismodells.

„Wir wollen Risiken für die Versorgungssicherheit minimieren“, sagt Vizepräsident Peter Franke. Er fügte hinzu: „Gefährliche Unterdeckungen der Bilanzkreise sollen sich nicht lohnen.“
Das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ist für eine stabile Frequenz des Stromnetzes, die in Europa auf 50 Hertz ausgelegt ist, entscheidend. Zu wenig oder zu viel Strom im Netz führen zu Frequenzabweichungen. Die können das Netz destabilisieren, Maschinen und Geräte in Mitleidenschaft ziehen.
Die Auswirkungen der hochfrequenten - ausschließlich dem Handel geschuldete Abschaltungen und Zuschaltungen von erheblichen Kapazitäten quer durch die Republik - dabei geht es eher um Sekunden - macht erkennbar wie "der Markt das richtet".

Da wird durch "Marktereignisse" provoziert "extra Regelenergie" benötigt. Bezahlen darf das der Endkunde - Die Netzbetreiber wälzen die Kosten auf die Verbraucher ab. Als Monopolisten brauchen die selbstverständlich keinerlei Konkurrenz in "ihren" Netzbereichen fürchten.

Der unbedarfte Stromkunde befindet sich am falschen Ende der Nahrungskette. Zu allem Überfluss bleibt es geschickt verborgen, was da Störungen bis weit in das europäische Verbundnetz hinein verursacht. Es ist da ein leichtes, auch dieses Marktversagen den EE und oder der "Energiewende" anzuhängen.

Am Ende des Artikels wird darüber abgestimmt : "Halten Sie einen Blackout in Deutschland für möglich?" - offensichtlich eher pessimistisch antworten 82% der bis dahin 6.747 Teilnehmer - also 5.398 Teilnehmer - mit "ja, das Netz weist Schwächen auf". Eine eher milde Formulierung, wenn man dabei von einem Blackout für Deutschland ausgeht. Der aus vielen Gründen, zweifellos ein wohl europäischer Blackout sein wird.

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was mag so ein Blackout wohl kosten?

Ungelesener Beitrag von admin » 19.07.2019, 07:58

Das "Fähnlein der Unentwegten" 10% (67 Teilnehmer) meinen "nein, hierzulande wohl kaum". Es ist auch besser sich angesichts der Folgen eines solchen Blackouts seinen kindlichen Glauben zu erhalten....

Die FAZ ist nun nicht die Einzige Zeitung die über dieses "Marktphänomen" zu berichten weiß. Das "Manager Magazin" vom 21.01.2019 berichtet : "Knapp am Total-Stromausfall vorbeigeschrammt - Europas Stromnetz stand kurz vor Blackout" Nach einer lesenswerten Beschreibung der Ereignisse (Netzfrequenz bei 49,8 Hz) Kommen die Experten des österreichischen "Standard" zu diesen Schlüssen :
Zuvor hatte ein Experte dem "Standard" zufolge vermutet, dass der Stromhandel mit einer Verkettung unglücklicher Umstände den Beinah-Zusammenbruch verursacht haben könnte. So gingen Kraftwerke manchmal zu früh vom Netz, während andere sich zu langsam aufschalteten.

Dann käme beispielsweise ein unvorhergesehener Kraftwerksausfall - wie in der vergangenen Woche in Spanien - hinzu und die Stromversorgung trenne nicht mehr viel vom Blackout, der bei 48 Hertz einsetzt.

Laut dem Experten scheine zwar zwischen 49,8 und 48 Hertz noch eine ausreichende Spanne zu liegen, da jedoch die Kurve exponentiell verlaufe, könne es innerhalb weniger Sekunden zum Komplettausfall kommen.
Wenn sich offensichtlich auch ein halbes Jahr später vergleichbare "Aktivitäten" wiederholen, scheint man offenen Auges für kurzfristigen Gewinn, gern mal einen europaweiten Blackout zu riskieren.

Sehr "kostenintensiv" so ein Blackout - der österreichische "Kurier" vom 06.03.2019 : "Blackout kostet Wirtschaft 1,2 Milliarden am Tag" - ähm, wenn das deutlich kleinere Österreich schon von solch hohen "Tagessätzen" ausgeht, wie wird da wohl die Rechnung für Deutschland aussehen ?

Vermutlich kommt es bei längerer Dauer zu erheblichen Folgekosten die niemand vollständig auf dem Schirm hat. Die spannende Frage - wie lange dauert es mindestens bis wieder alle "am Netz" sind. Zweifellos Tage...

Wie man sich persönlich - familiär - auf die "Möglichkeit" eines längeren landesweiten / europaweiten Stromausfall vorbereiten sollte, dazu hier Quelle : Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) "Blackout - Was tun, wenn der Strom ausfällt" Ein sehr vernünftiger Gedanke. Wenn sich sehr viele - alle werden betroffen sein - selbst über mehrere Tage helfen können, haben mehr Menschen überhaupt eine reale Chance "von außen" Hilfe zu bekommen.

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Blackout - nur ein böses Märchen ?

Ungelesener Beitrag von admin » 10.08.2019, 10:29

Quelle : WELT (06.08.2019) "Deutschland - Katastrophenschutz : „Nach 24 Stunden ohne Strom hätten wir katastrophale Verhältnisse“"

Meint also Claudia Ehrenstein (Politikredakteurin) im Zusammenhang mit den zunehmenden Veränderungen die wohl der aktuelle Klimawandel "so mit sich bringst" :
Hitze, Trockenheit, starke Regenfälle: Der Klimawandel zwingt jeden, sich auf Wetterextreme einzustellen. Deutschlands oberster Bevölkerungsschützer warnt: Ein Blackout ist jedoch eine viel größere Gefahr. Ein bestimmtes Gerät solle jeder parat haben.
Ihr Gesprächspartner war lt. WIKI "Christoph Unger (* 1958 in Braunschweig) ist ein deutscher Jurist und Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe".

Aus dem Gespräch :
WELT: Was ist für Sie als Bevölkerungsschützer insgesamt die größte Sorge?
Unger: Der Ausfall von Strom ist für uns die zentrale Herausforderung. Strom ist unser Lebenselixier. Unsere Abhängigkeit von Strom nimmt stetig zu. Das verbessert unsere Lebensqualität, macht uns aber auch verwundbarer
.
WELT: Ein bundesweiter Blackout wäre die größte Katastrophe?

Unger: Nach 24 Stunden ohne Strom hätten wir katastrophale Verhältnisse. Das sagen nicht nur wir, sondern auch der des Deutschen Bundestags. Im weltweiten Vergleich ist unsere Stromversorgung zwar sicher. Aber die Bundesnetzagentur muss immer häufiger eingreifen, um Netzschwankungen auszugleichen. Hinzugekommen ist die Möglichkeit, über den Cyberraum in die Stromversorgung einzugreifen. In der Ukraine ist der Strom zwei Mal ausgeschaltet worden. Auf ein solches Szenario müssen wir uns einstellen und vorbereiten.
Wie schon hier und in der Vorgängerdatenbank "angedacht", werden offensichtlich "banale" Vorkehrungen die in der älteren Nachkriegsgeneration als "normal" angesehen wurden, von großen Teilen der Bevölkerung nicht mehr beachtet. Zusehr ist jeder von der schnellen und überall verfügbaren Versorgung jeglichen Bedarfs "eingelullt".

Gelegentliche Gespräche zu diesem Thema mit meiner "Umgebung", lassen erkennen - niemand nimmt dieses Bedrohungsszenario überhaupt ernst. Bei jährlichen (pro Kopf) Durchschnittsstromunterbrechungen von weniger als einer Viertelstunde - im ganzen Jahr ! - gehört das dt. Verbundnetz zu den sichersten auf dieser Welt. Was so gut funktioniert, nimmt nahezu jeder inzwischen als "Normalität" an der sich "so schnell" nichts ändern wird wahr. Doch in einem Land wo jeder gleich mehrere Versicherungen mit hohem finanziellen Aufwand unterhält, ist das doch eigentlich eher befremdlich. Ganz offensichtlich rechnet die Mehrheit permanent mit den Ereignissen, gegen die "man" sich umfangreich versichert. Dieser wohl eher "virtuelle Schutz" hilft leider im "Realfall" nichts. Bei katastrophalen "Großereignissen" dürfte die "Regulierung danach" wohl ebenfalls fraglich sein. Jedenfalls helfen diese "Vorkehrungen" im akuten Fall rein garnichts.

Weiter im Gespräch :
WELT: Was ist konkret notwendig?
Unger: Das fängt ganz banal zu Hause mit Kerzen und Streichhölzern an. Aber vor allem müssen natürlich Behörden und Unternehmen Vorsorge treffen: Gibt es genug Diesel, um die Notstromaggregate laufen zu lassen? Woher kommt der Diesel, wenn nach zwei Tagen der Strom noch nicht wieder da ist, die Aggregate aber weiterlaufen müssen und Diesel aus den Tanklagern nur mit strombetriebenen Pumpen gefördert werden kann? Das sind Ketten, die bedacht werden müssen.
Eigentlich sollte "man" von einem funktionierenden Staat im 21. Jahrhundert erwarten, das man eben nicht blauäugig darauf vertraut, "es werde schon alles gut gehen" und somit kann alles bleiben wie es (dummerweise) nun mal ist. Da fragt sich - das sollte eigentlich jeder tun :
WELT: Was konkret können die Bürger tun, um sich auf Krisenlagen vorzubereiten?

Unger: Wichtig ist zu begreifen, dass es nicht immer nur angenehm und gemütlich sein kann. Jeder muss sich auch auf Krisen und Katastrophen einstellen und vorbereiten – das gehört zur Eigenverantwortung. Jeder muss etwas für sich, seine Familie und vielleicht auch seine Nachbarschaft tun. Es ist eine Erfahrung aus dem Hitzesommer 2003, dass viele geschwächte und kranke Menschen gestorben sind, weil sie nicht genug getrunken haben.

Jeder Haushalt sollte einen Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser anlegen. Konkret raten wir: bei Orkan oder Gewitter möglichst nicht vor die Tür gehen und schon im Vorfeld dafür sorgen, dass Gartenmöbel untergestellt oder Sandsäcke vor den Lichtschacht im Keller gelegt werden. Auf keinen Fall in die Tiefgarage gehen, um das Auto zu retten, wenn das Wasser schon reinläuft. Und ganz wichtig: Ein batteriebetriebenes Radio parat halten, um bei einem Stromausfall Nachrichten hören zu können.
Warum man das Menschen in D im Jahre 2019 noch sagen muss ? Nach einigen weiteren Aufzählungen von bekannten und weniger bekannten Methoden die staatliche und kommunale Einrichtungen anwenden um bei den "üblichen" bekannten Katastrophenszenarien warnen und regulieren zu können, kommt dann die wohl eher logische "Erkenntnis" :
WELT: Bei einem Blackout nützt das alles doch aber nichts...

Unger: Unser Warnsystem ist in großen Teilen auch vom Strom abhängig, das ist mir sehr wohl bewusst. Irgendwann ist der Akku vom Handy oder Smartphone leer. Aber das ist gar nicht das Problem. Auch die Mobilfunksendemasten brauchen Strom und haben nur eine begrenzte Batterieleistung. Da sind die Behörden vor Ort gefragt, die Kommunikation mit den Menschen aufrechtzuerhalten. Sie könnten zum Beispiel Informationspunkte einrichten, wo man hingehen kann.

WELT: Noch abhängiger als vom Strom sind wir vom Wasser. Nehmen Hitze und Trockenheit zu, könnte es Engpässe bei der Versorgung geben. Ist Deutschland darauf vorbereitet?

Unger: Auch die Trinkwasserversorgung ist wie das Stromnetz eine kritische Infrastruktur. Deshalb halten wir bundesweit 5000 Notbrunnen vor. Gemeinsam mit den Wasserversorgern haben wir Handlungsempfehlungen erarbeitet. Das reicht bis zum Management von Talsperren und der Frage, wie bei Wasserknappheit spezielle Verbünde hergestellt werden können, um sich gegenseitig auszuhelfen. Mit unserer im vergangenen Jahr vorgelegten „Risikoanalyse Dürre“ haben wir den Anstoß gegeben, die Vorsorge zu verbessern – um auf Dürrephasen wie im vergangenen Jahr vorbereitet zu sein.
Bezeichnend (wohl auch für das Klientel welches die WELT als Informationsquelle nutzt) fällt hier die folgende Beantwortung dieser Frage : "Sollte der Klimawandel in der deutschen Politik oberste Priorität genießen?" aus :
"Ja, der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit"
dem stimmen gerade mal 26% der zu diesem Zeitpunkt 72.776 Teilnehmer zu

Hingegen glauben 74 % "Nein, andere Themen sind wichtiger"
In Zahlen : 18.921 der Befragten glauben erkannt zu haben wie sehr in den kommenden Jahren der menschenverursachte Klimawandel alle Lebensbereiche beeinflussen wird.

Erstaunliche 53.854 eine deutliche Mehrheit verharren ganz offensichtlich in dem Glauben "alles nicht so schlimm" bis hin zur Verleugnung dieser Zusammenhänge.

Dabei ist zumindest was einen deutschlandweiten Stromausfall (der wohl immer auch europaweit das Verbundnetz betrifft) angeht, dies kein wirklich "neues Szenario" meint doch die WELT am 30.08.2013 schon recht emotional : "Ohne Strom wäre unser Leben arm, brutal, bösartig"Dort wir das "TAB" (Büro für Technologiefolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag) verlinkt : "TAB-Berichte" Leider gibt es dort keine Verbindung zu einem Archiv, bzw. es fehlt eine übergreifende Suchfunktion

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