Stromnetz Übersicht
Verfasst: 07.07.2019, 14:10
Stromversorgung
Original: Stefan Riepl Mrmw [CC0], via Wikimedia Commons
Eine schöne und sicher auch sehr zeitaufwendige Arbeit von Stefan Riepel die einen guten und verständlichen Überblick zum dt. Stromnetz gibt
Was noch fehlt ist die aktuelle Integration der vorhandenen PV-Anlagen in den zahlreichen Ortsnetzen ("Stadtnetzen) , also auf der "Niederspannungsebene" 400 / 230 Volt. Elektrische Energie die weitgehend auch hier zur Anwendung kommt und bislang die "Mittelspannungsebene", also 1 ... 50 kV nicht ereicht, bzw. auch noch für Jahre nicht erreichen kann, weil die so generierte Energie im Ortsnetz auf der Niederspannungsebene bereits vollkommen "verbraucht" (angewendet) wird.
So entsteht der teilweise falsche Eindruck die Summe der PV-Anlagen sei direkt mit der Mittelspannungsebene (1 ... 50 kV) verbunden. Das ist für mehrerer Hunderttausend (8 bis 900tausend) kleineren Dachflächenanlagen nicht der Fall !
Von den derzeit (Stand 2018) aktiven PV-Anlagen befindet sich der größte Teil auf den Dächern von Privathäusern und versorgt die angeschlossen Privathaushalte (unterschiedlich nach Bewohnern und Nutzungsprofil) erfahrungsgemäß mit mindestens 20 ... 30% "Eigenverbrauch". Wobei kleinere Anlagen (< 5kW(p) ) einen selbstverständlich relativ zur Erzeugung berechenbaren höheren Eigenverbrauch aufweisen.
Dies ist physikalisch unvermeidbar und betrifft sowohl die sog. vertragliche "Volleinspeisung", al auch die sog. "Überschusseinspeisung". Letzter Einspeiseart dokumentiert über die vorgeschrieben Messeinrichtungen ("Zähler") exakt den eingespeisten "Überschuss". Durch einfache Subtraktion (Stand PV-Zähler [kWh]/a minus Stand Überschusseinspeisung [kWh]/a) ergibt sich der Eigenverbrauch [kWh]/a für das betreffende Jahr.
Der Eigenverbrauch bei sog. "Überschusseinspeisung" kommt also niemals ins Ortsnetz, belastet dieses also auch nachweislich nicht.
Dies gilt auch für die Volleinspeisung. Der Unterschied zur Überschusseinspeisung besteht darin, der "Volleinspeiser" kauft "seinen" gerade gelieferten Strom der sich nun abrechnungstechnisch "vor dem Bezugszähler" befindet (damit zumindest rechtlich Bestandteil des Ortsnetzes geworden ist !) direkt entsprechend der Bedarfssituation in seiner eigenen Hausanlage wieder über den Bezugszähler fließend zurück
Physikalisch belasten diese Eigenverbräuche in keinem Fall die unterste Spannungsebene. Das gilt selbstverständlich auch für alle darüberliegenden Spannungsebenen. Der "dezentral" generierte PV-Stromanteil, wird also sofort ebenfalls "dezentral" physikalisch von den jeweiligen Betreibern der privaten PV-Anlagen genutzt. Je nach unterschiedlichem Aufkommen in den unterschiedlichen Ortsnetzen, gilt dies selbstverständlich auch für den "gelieferten Rest" also 70 ... 80 % der lokalen PV-Leistung.
Wie viele derartige "Kleinanlagen" man den derzeit wohl 1.765.186 PV-Anlagen zurechnen kann dieser WEB-Seite der "Agentur für Erneuerbare Energien" : https://www.foederal-erneuerbar.de/startseite entnommen werden.
Unter "Anzahl Photovoltaikanlagen [2018] findet sich ein Überblick für alle 16 Bundesländer.
Für das Jahr 2017 gibt es Zahlen zur "Installierten Leistung der Photovoltaikanlagen - Dachflächenanlagen [MW]" nach Bundesländern. Die beträgt für 2017 30.999,6 MW - da es bei diesen Anlagen keine der üblichen "Nennleistung" vergleichbare Angaben geben kann, müsste es sich dabei wohl um "30.999.600 kW(p)" also ca. "31 GW(p)" handeln.
Unklar dabei ist die Zahl der kleineren privaten Dachanlagen, die ohne besondere Maßnahmen direkt in die vorhandenen Ortsnetze einspeisen.