Doch das ganz "normale Stromnetz" liefert nur dann und solange el. Strom, wie die dazu benötigten Kraftwerke Strom generieren. Schaltet man diese ab, wird damit auch der Stromfluss sofort unterbrochen. Anders, als z.B. bei dem Gasnetz, dessen Rohre ja mit Gas gefüllt sind, wird in den elektrischen Leitungen keinerlei Strom "zurückbleiben", wenn man die "Stromerzeuger" abschaltet.
Trennt man in einem Stromnetz die Stromerzeuger vom Netz, macht so das Stromnetz "spannungsfrei", kann das Netz selbst grundsätzlich keinerlei Energie speichern. Da jedoch die meisten Kraftwerkstypen ohne "Fremdenergie" nicht wieder gestartet werden können - also nicht "schwarzstartfähig" sind, stellt dieser Zustand ein großes Problem dar.
Was ist ein Schwarzstart?
Doch wo und wie, wird derzeit noch el. Energie gespeichert um ggf. wie eine "Starterbatterie" fungieren zu können ?next-kraftwerke.de hat geschrieben:Definition
Bei einem Stromausfall („blackout“) sind nur bestimmte Kraftwerke bzw. Kraftwerksblöcke in der Lage, die Stromversorgung vollständig autonom wiederherzustellen. Denn nur sie können Strom produzieren, den andere versorgungsrelevanten Kraftwerke zum Wiederanfahren benötigen – sie funktionieren gewissermaßen wie eine Starterbatterie im Auto. Weil diese Kraftwerke oder Kraftwerksblöcke hierzu keine externe Energie benötigen, nennt man dieses Phänomen einen Schwarzstart („black start"); die entsprechenden Anlagen sind schwarzstartfähig.
Da fallen den meisten sofort sog. "Pumpspeicherkraftwerke" ein. In dem verlinkten Beitrag werden weltweit 530.000 Standorte "Global pumped hydro atlas" genannt bzw. verlinkt.
Von einer vergleichbar geringen Menge der derzeit vorhandener Pumpspeicherkraftwerke, existieren in D (noch) keine ausreichenden Speicherkapazitäten. Wichtig, Pumpspeicherkraftwerke gehören zu den wenigen Kraftwerkstypen die schwarzstartfähig sind.WIKI Pumpspeicherkraftwerke hat geschrieben:In Deutschland ist eine Pumpspeicherleistung von etwa 7 GW (Gigawatt) installiert (siehe Liste der Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland). Die Kraftwerke sind für eine Stromlieferung von täglich 4–8 Stunden ausgelegt. Daraus ergibt sich eine Gesamtspeicherkapazität von etwa 40 GWh (Stand 2010). Im Jahr 2006 erzeugten die deutschen Pumpspeicherkraftwerke 4.042 GWh elektrischer Energie; das ist ein Anteil von rund 0,65 % der Stromerzeugung. Dem stand eine Pumparbeit von 5.829 GWh gegenüber, sodass der durchschnittliche Wirkungsgrad bei etwa 70 % lag
Über das europäische Verbundnetz können auf Pumpspeicherkraftwerke in anderen Ländern zugegriffen werden - sofern der "Gleichzeitigkeitsfaktor" dies erlaubt.
Sämtliche sonstigen derzeitigen "Speicher" stellt die gebunkerten Kohle die neben den Kohlekraftwerken als Vorrat liegen (meist importierte Steinkohle) oder die noch vorhanden Braunkohle in den Tagebaubetrieben. In geringerem Maß stellen die Brennstäbe in den AKW, ebenfalls ein (noch) nutzbaren Energiespeicher dar.
Ohne die zugehörigen Kraftwerke - sind all diese "Speicher" - nicht mehr vorhanden. Das diese eine Doppelfunktion haben, zugleich also "Generator" UND "Speicher" sind, kann man wohl kaum abstreiten. In dieser Doppelfunktion ist die Kohlehalde ohne Kraftwerk nutzlos und umgekehrt gilt das Gleiche. EE (hier WKA & PV) denen selbst jede Speicherfunktion fehlt, können zwar das generieren von Strom leisten, sind aber nur "bedingt" schwarzstartfähig (Sonne bzw. Wind müssen aber in einem ausreichenden Maß vorhanden sein). Fehlende Regelstrukturen um deren Energie ggf. wieder gezielt mit dem stromlosen Netz zu verbinden, fehlen derzeit noch völlig. Bei PV-Anlagen ist deren "Schwarzstartfähigkeit" naturgemäß auf die Tageszeit in Kombination mit der Jahreszeit beschränkt. Eine Problematik, auf die noch gezielt eingegangen werden muss.
Bleiben noch die über Erdgas betrieben Kraftwerke übrig, wobei besonders die Gasturbinenkraftwerk, noch längere Zeit für die notwendigen Eingriffe zur Netzstabilisierung (Frequenzstabilisierung) unverzichtbar sein werden.
Sie spielen wegen ihrer "Schwarzstartfähigkeit" - vorausgesetzt sie sind sinnvoll dezentral verteilt - noch solange eine wichtige Rolle, bist die Zahl der (noch) nicht vorhanden "anderen" Speichersysteme, diese Funktion zuverlässig ersetzen kann.
Wie schwierig hier die "richtige Entscheidung" sein kann, soll die folgende Grafik zu den unterschiedlichen Speichervermögen deutlich machen :